Samstag, 22. September 2012

Stettin [4] - vormittags abseilen und nachmittags wieder volles Programm

heute morgen habe ich mich nach dem Frühstück aus dem Programm "abgeseilt" und bin noch einmal ins Stadtmuseum während der Rest der Gruppe sich zu einer Führung auf dem Stettiner Zentralfriedhof getroffen hatte.

Ich war kurz vor Öffnung am Museum und wurde dann um 10:00 h eingelassen und hatte quasi die gesamte Mittelalterabteilung für mich ;-) .
Die Mitarbeiter des Museums waren sehr nett zu mir, da eine unserer Übersetzerinnen am Vortag bereits den Grund meines heutigen Besuches erklärt hatte. Ich bekam, als ich auf dem Fußboden liegend die unteren Teile der Vitrinen en detail begann zu fotografieren ein kleines Sitzkissen, da das Museum im Erdgeschoß über einen Steinfußboden verfügt. Die Aufteilung der Zeitabschnitte des Museums kann man sich wie folgt merken: 

  • Erdgeschoß = Beginn der Besiedlung und Mittelalter
  • mittlere Etage = Beginnende Neuzeit, 30jähriger Krieg bis ins 19/20. Jahrhundert
  • eine spezielle Präsentation über das 20.Jahrhundert mit einem beispielhaften Vergleich wie Lebensläufe eines Deutschen und eines Polen ab ca 1930er Jahre hätten aussehen können.

Zurück zur Mittelalterabteilung...
hier habe ich mir speziell die ersten Vitrinen mit Funden vorgenommen, die sich mit der Zeit 9.-13. Jahrhundert befassen.

Die Rechercheergebnisse erscheinen mir auf den ersten Blick positiv, eine spätere genauere Auswertung wird eine endgültiges Urteil ergeben. 
An interessantesten waren für mich die Funde von Textilien und Handarbeitsgeräten, da ich dabei bin, mich in meiner Darstellung weiter auf dieses Fachgebiet zu spezialisieren.  

Als Treffpunkt war zum Mittag der Hauptbahnhof von Stettin vereinbart worden.

Hier ging es dann in die unterirdischen Bunkeranlage des Bahnhof, die in dem von uns besichtigten Teil aus dem 2. Weltkrieg stammt. 
Für mich eine Gelegenheit ein Gefühl dafür zu bekommen was meine Vorfahren während dieser Zeit in Hamburg erlebt haben müssen. Es war sehr eindrucksvoll.

Nach einem Zwischenstop im Hotel ging es später am Nachmittag zur Kultur-Gesellschaft der deutsch-polnischen Minderheit, wo es 2 weitere Vorträge gab ...

Einmal über die Entwicklung des Luftverkehrs in der 1.Hälfte des 20.Jahrhunderts in Bezug auf die insgesamt 4 Standorte in Stettin als Drehkreuz für Flugzeuge, die auf land- oder wassergestützte Landebahnen angewiesen waren, da früher bei Flügen über Wasser Flugzeuge mit Schwimmkufen bevorzugt wurden.

Der 2.Vortrag war einer, der ein sehr interessantes und vielleicht auch kontroverses Thema beinhaltete. Er wurde von einer jungen polnischen Doktorandin gehalten die in Posen, Augsburg und München Geschichte studiert hat.  

Es ging um die wissenschaftliche Herangehensweise an das Thema "Vertreibung aus polnischer Sicht". Die Doktorandin berichtete bei ihrer persönlichen Vorstellung darüber das ihre Großeltern aus Lemberg stammten und nach dem 2. Weltkrieg von dort weg mußten und sich dann in Stettin ansiedelten; genauso wie auch viele Deutsche zur damaligen Zeit aus dem Stettiner Raum in den Westen gehen mußten. Sie erklärte auch, das das Schicksal vieler Deutscher aus Pommern erst in den 1990er Jahren in Polen nicht mehr totgeschwiegen wurde und man langsam auf polnischer Seite versucht sich damit zu beschäftigen. Der Vortrag selbst handelte dann von der wissenschaftlichen Definition von Vertreibung wie es in den verschiedenen Ebenen von der persönlichen oder wissenschaftlichen bis zur politischen Ebene definier- und interpretierbar ist.

Anschießend war Gelegenheit für ein bißchen Freizeit.... im Angebot waren ein Konzert mit Musik aus dem Barock im Stadtmuseum oder einfach einmal Luft holen und in Ruhe essen gehen. Ich war mit einigen anderen in der Altstadt essen und habe noch einmal mir Piroggen bestellt. Hier habe ich gemerkt wie unterschiedlich diese schmecken können. Denn hier waren sich nicht noch einmal in der Pfanne angeröstet wie im Alt-Stettin was ich geschmacklich leckerer fand

Später am Abend haben wir uns (fast) alle noch im Café22 oberhalb des Hotels Radison für einen Blick über das nächtliche Stettin getroffen. Empfehlenswert ist, damit man den Blick bei Nacht genießen kann, vorher einmal bei Tag dort oben gewesen zu sein. Von der Atmosphäre erinnert das Café mich ein bißchen an das Restaurant im Hamburger Fernsehturm das früher einen Blick über Hamburg bot. Was im Café22 in Stettin noch das Tüpfelchen auf dem i wäre, wäre eine sich drehende runde Platform wie es früher in Hamburg gab um beim gemütlichen Sitzen einmal alle Ansichten Stettins mitzubekommen.

Freitag, 21. September 2012

Stettin [3] - Dritter Tag - Noch mehr Input

Hallo liebe Leser,

heute waren wir zuerst in der Jacobi-Kirche, früher evangelisch, heute die Hauptkirche des Erzbistums Stettin. Viel spektakuläres zu sehen gab es im Kirchenschiff nicht, da die Kirche gerade saniert wird. Aber der Turm war offen und wir sind mit Fahrstuhl hochgefahren. Die Aussichtsplatform ist verglast und man hat einen tollen Rundumblick über die Stadt.

 

Anschließend gings in die Stadtbibliothek in Stettin, die auch für das Umland zuständig ist und viele alte Schriften aufbewahrt.
Dort gab es 2 Vorträge, einmal von einem Mitreisenden, ein pensionierter Bibliothekar zu dem Begründer der Stettiner Bibliothek Anfang des 20.Jh. und den Einfluß des Begründers der Stettiner Bibliotheksschule auf das gesamte Bibliothekswesen. Eine Ergänzung kam von jemandem aus der Leitung der Stettiner Bibliothek. bei beiden Vorträge wurde 2 sprachig gefahren, also der deutsche Vortrag einsprechend ins polnische übersetzt und beim 2. Vortrag umgekehrt. Dadurch zog sich das natürlich etwas in die Länge und wir mußten zeitlich umdisponieren...

Nach einem turboschnellen Mittagsimbiß ging es dann ins Stettiner Schloss... es ist gerade frisch saniert und toll wiederhergestellt.
Einmal ist dort die Gruft der pommerschen Greifenherzoge (die Linie starb im 17.Jh aus) andererseits gibt es dort ein paar Funde aus dem 10.-13. Jh in Vitrinen zu sehen...

Danach ging es noch geschlossen ins Stadtmuseum von Stettin.

 
Die Museumsleiterin führte uns selbst durch die Räume.
Was sie ausließ und ich Samstag vormittag alleine nachholte, ist der Ausstellungsraum mit den archäologischen Funden aus dem Mittelalter. Beginnend mit dem 9/10 Jh in der slawischen Zeit :-))
Denn mit einer so großen Truppe wie wir es sind ist ein ruhiges recherchieren nicht wirklich möglich, daher klinke ich mich einmal aus um die Gelegenheit zu nutzen mir die hiesige regionale Fundlage genauer in Augenschlein zu nehmen.

Danach ging es noch schnell, weil Freitag abend, in die Wechselstube, hier lohnt sich das Vergleichen, denn z.B. die Fa Kantor hat je nach Lage der Filiale auch unterschiedliche Kurse.

Abends waren wir zum Dinner im Restaurant Alt-Stettin, was sich im Hotel Victoria befindet. Die Einrichtung ist eine Mischung aus Antiquitäten und gesammeltem aus der Zeit vor 1945. Dies gibt dem Restaurant einen urig-heimeligen Touch, man fühlt sich ein bißchen wie in Großmama's guter Stube. Ich habe hier das erste Mal Piroggen probiert (die vegetarische Variante ;-) ) und ich bin richtig angetan von dem Gericht...  Es ist einfach, lecker und macht in der richtigen Menge "pappsatt" :-)).

Donnerstag, 20. September 2012

Stettin [2] - ein Vortragsmarathon der besonderen Art

So hier der Bericht über den 2. Tag:

Über den Tag verteilt haben wir heute insgesamt 4 Vorträge gehört. 1 Vortrag im Stadt- und Staatsarchiv von Stettin
und 3 im Bonhöferhaus, ein Gebäude das früher das tschechische Konsulat beherbergte...

Sie beschäftigten sich mit folgenden Themen:

  1. über das Stadt- und Staatsarchiv in Stettin 
    dieser Vortrag wurde vor Ort gehalten und gab einblicke in die Arbeitsweise des Archivs, dem Sachstand der online veröffentlichten Daten, das Benutzen der speziellen Suchmaschinen des Stettiner Archivs und auch einen Exkurs über die Onlinesuchmaschienen der Datenbanken in bezug auf Familienforschung für ganz Polen
  2. über die Arbeitsweise des Archivs in Koszalin und seiner Außenstellen.
    hier wurden einige von den Stettiner Gepflogenheiten abweichenden Arbeitsweisen von eine der Mitarbeiterinnen vorgestellt und einige Sachen vertieft, die wir vormittags schon im Stettiner Archiv in deren Vortrag erklärt bekamen.
  3. über die Zeit der Herschaft der schwedischen Könige in Pommern von ca 1670-1720
    nach Ende des 30jährigen Krieges erhielt Schweden das Gebiet von Vorpommern bis etwas östlich von Stettin nachdem der letzte pommersche Herzog aus dem Geschlecht der Greifen ohne direkten Erben verstorben war. 
    Der Vortrag beschäftigte sich insbesondere mit der Erhebung der Vermögensverhältnisse der Bevölkerung, damit die Besteuerung entsprechend festgesetzt werden konnte. Dafür wurden die Grundstücke und Häuser registreiert und beschrieben, zuerst auch noch mit Zeichnungen später dann nur in Berichten. In diese Berichte flossen auch Angaben über Beruf Familienstand- und verhältnisse ein, sodas man als Ahnenforscher einen guten Anhaltspunkt und Überblick aus den erhaltenen Dokumenten bekommen kann.
  4. ein Vortrag über die Kriegsgräberstätte (Friedhof) südlich von Stettin 
     hier ging es um zivile und militärische Opfer des 2. Weltkrieges und die Arbeitsweise des Verwalters in Bezug auf Exhumierung, Identifizierung und Wiederbestattungen der Opfer. 

Im Bonhöfer-haus gab es dann auch Abendessen und ich als Vegetarier bekam ein leckeres Extraessen aus Gemüse und Reis :-)) während die anderen sich am Büffet bedienten

Mittwoch, 19. September 2012

Stettin [1] - eine Ahnenforscher-Seminar - Der Anreisetag

Hallo liebe Leute,

die nächsten Tage schreibe ich offline aber lesen könnt ihr es erst wenn ich wieder ins Netz komme.

Heute morgen klingelte zu um 05:00 h der Wecker und ich habe mich aus den Federn gezogen, da sich für ca. 06:30 h  mein Fahrdienst nach Travemünde angekündigt hatte.
Treffpunkt war gegen 08:00 die Ostseeakademie in Travemünde und Abfahrt gegen 09:00.
Da wir nicht so viele sind die sich mit dem Bus chauffieren lassen kam ein 19-Personenbus für uns...

 

Der Busfahrer hat uns nach gut 4 Stunden Fahrzeit pünklich vor dem Hotel in Stettin abgesetzt, wo nach Zimmerverteilung und ein bißchen akklimatisieren, ein erstes Beschnuppern auf dem Plan stand und anschließend ging es in einen der Konferenzräume um bei einem Vortrag einen Überblick von Stettin und einen ersten Abriss der geschichtlichen Zusammenhänge zu bekommen. 
Danach gab es im Hotel ein einfaches Abendessen und anschießend einen Bummel durch die Stettiner Altstadt. Wir sind dort in der Nähe des Alten Rathauses von Stettin, das heute das Stadtmuseum beherbergt, noch geschlossen eingekehrt um den ersten Tag und seine Eindrücke ausklingen zu lassen

Samstag, 15. September 2012

VHS-Kurs Brettchenweben - 1-2 Teilnehmer fehlen uns noch und werden daher DRINGEND GESUCHT

Guten Morgen... 

ich habe heute die aktuelle Liste für meinen Brettchenwebkurs bei der VHS Ratzeburg bekommen...

Es fehlen uns noch 1-2 Teilnehmer damit der Kurs stattfinden kann...

Daher mein Aufruf ... bitte meldet euch 

*** bis spätestens Freitag 21.09.2012 *** bei der VHS Ratzeburg

damit wir die anderen Teilnehmer, die sich rechtzeitig angemeldet haben, nicht enttäuschen müssen.

 

hier der Link zu den Kontaktdaten

 http://www.vhs-ratzeburg.de/

Bitte gebt bei eurer Anmeldung für den Kurs die Kursnr.504 mit an

Montag, 20. August 2012

Lagervorbereitungen [2] - Die Vorbereitungen und die Hitzewelle

Bei dem Wetter mag man sich gar nicht bewegen... aber es hat so seine Vor- und Nachteile...

Vorteil... Ich habe das Tuch meiner Ma gestern morgen gewässert und im Schlafzimmer auf meinem Strohteppich mit Pinnwandnadeln aufgespannt.... Das Ergebnis hat mich umgehauen... ca 2,40m Länge am oberen Ende und der Mittelsteg mit dem Zopfmuster kommt auf gute 1,25m trocken war es heute nacht gegen 3:00 Uhr und draußen waren es ja auch noch ca 28°C und ich bin hier noch rumgetigert, da bei der Wärme an Schlaf nicht zu denken war.

hier das Foto nachdem ich es wieder abgenommen habe und zum Nachmessen in meiner Werkelecke ausgebreitet habe

 

Und da ich die Fotokiste schon einmal in der Hand hatte hier das versprochene Foto vom fertigen Kleid....

Jetzt fehlt für das Kleid nur noch der passende Gürtel... 

Jetzt der Nachteil an der Hitze... auf'm Dachboden rumkrabbeln und die Sachen zusammensuchen ist echt eine schweißtreibende Angelegenheit...

Freitag, 17. August 2012

Lagervorbereitungen sowie Ma's Überraschung und Hilfestellung ;-)

Also ich gestern mein Kleid fertig hatte und für meinen Hund (ihr kennt meinen kleinen Chihuahua als mein Avatar-Bild) seine mobile "Lagerhundehütte", es ist ein umgewerkeltes Kleinkinder-Spielhaus, abholen konnte, war darin auf einmal das Tuch für mich drin.
so und jetzt sehe ich schon fast die fragenden Gesichter vor mir, was soll das mit dem Kinderspielhaus...
Es war eine Lösung auf die ich aus leidvoller Erfahrung gekommen bin. Denn dazu muß man wissen, das der lütte in den letzten 14 Jahren 4 mal von großen Hunden angegriffen, gebissen und zT schwerst verletzt wurde. Dazu kommt noch seine Marotte, gerne nach fliegenden Krabbeltieren zu schnappen, auch z.B. Wespen :-S

und so bekommt er ein Refugium, worin er gefahrlos auf einer Veranstaltung rumwuseln kann, wozu auch Ma's letzter Einsatz mit der Nähnadel meiner vor langer Zeit begonnenen Arbeit den letzten Schliff gegeben hat, denn alle Öffnungen sind jetzt mit Fliegengaze geschlossen und die Verbindung zwischen Dach und Haus wird mit Klettverschlüssen gesichert. Dadurch das die "Lagerhundehütte" komplett mit Gaze versehen ist, brauche ich mir auch keine Gedanken mehr machen, das der kleine "Filou" wieder versucht nachst ausm Zelt auszubüxen, was er vor 3 Jahren schon einmal geschafft hatte ^^, mobwohl er damals Geschirr anhatte und mit der Leine am mittelmast des Zeltes festgemacht war. Denn er ist ein Entfesselungskünstler wenn es darum geht sein geschirr abzustreifen ... Auch bei der "Lagerhundehütte gilt, es gibt ein Tuch als Sonnen- und Regenschutz drüber, Wasser, Futter, Schlafplatz und ein kleines Dreiecks-Katzenklöchen rein. Um gleich eurem Aufschrei den Wind aus den Segeln zu nehmen, folgendes:
Der Gute ist es, seitdem er 3 monate alt ist, gewohnt, dass in solchen Situationen als Notfallmaßnahme ein Katzenklo in erreichbarer Nähe ist und es später eine ausgiebige Gassi-Runde gibt. Auch möchte ich es ihm nach jetzt inzwischen 14 Jahren nicht antun sich noch umzupolen zu müssen.

Auch für die "Hundebuze" gilt ... ich liefere demnächst ein Blog-Post mit den ganzen "Action-Fotos" nach ;-))

Mittelalterkleid [6] - Es ist vollbracht ...

Moin Moin lieber Leser,

ich habe es geschafft, das Kleid ist fertig.

Gestern habe ich mit meiner Schneiderfee zusammengesessen und wir haben das Kleid fertig bekommen.

Naja, so ganz fertig ist vielleicht ein bißchen zu optimistisch.
Denn jetzt sind noch so kleine Ecken per Hand nachzuarbeiten, wo die Nähmaschine nicht mehr weiterkam.
Oder auch das Bügelequipment rauskramen und die Nähte mit dem Bügeleisen überarbeiten.

Deshalb heute noch kein Fotos.. ich werde es aber "nachliefern".

Als interessantes Detail haben wir die Ärmel am unteren Saum mit der Brettchenborte zum vesäubern besetzt und auch die Form der Ärmel ist völlig anders als die Vorlage. Sie sind am Unterarm eng und gerade geschnitten und laufen dann am Schultersaum breit aus.

Ich war gestern einmal mehr erstaut, wieweit nach dem Schnüren der untere geplante Rocksaum hochgerutscht ist aber es war ja noch genug Länge übrig das der Rocksaum beim Abstecken nach unten rutschen konnte... Ich schätze das dafür beim Zuschneiden und Berechnen der Länge gut und gerne 5cm mit einkalkuliert werden können.

Endlich wieder unter die mittelalterlichen Marktfahrer gehen - Teil 1 - Lagervorbereitungen

Demnächst ist im Pönitzer Museum im Rahmen des Dorffestes ein kleiner mittelalterlicher Museumsmarkt.
Da ich als ehrenamtliche Unterstützerin schon länger im Museum mitwusel, werde ich Brettchenweben und nadelbinden übernehmen zu demonstrieren und erklären.

Dafür war in der letzten Zeit viel andesartiges Werkeln als nähen nadelbinden oder brettchenweben notwendig.

Ich erzähl' einfach einmal ein bißchen...

Das wichtigste Projekt war mein Oseberg-Zelt aus dem Dornröschenschlaf zu wecken und nach fast 2 Jahren endlich das Holzgestänge mit einer Anti-Pilz-Lasur zu imprägnieren. So eigentlich wollte ich vor Monaten schon mit den Vorbereitungen anfangen, da aber die Gänge zu meinem Bodenraum mit nachbarlichen Gerümpel vollgestellt waren, bekam ich mein Zeltgestänge nicht dort weg .... Vor kurzem hat der Vermieter endlich reagiert und für die Entsorgung des Sperrmülls gesorgt :-) und ich kam wieder an meine Lagerausrüstung ran.

Das nächste Teilprojekt war schon etwas kniffeliger... ich brauchte eine, na ich nenne es einmal so: Lampenhalterung, da ich eine Möglichkeit brauche, mein kleinen Kutscherlampen in einer für mich erreichbarer Höhe aufzuhängen.
(mein Zeltinneres bleibt auch während der Marktöffnungszeiten nicht einsehbar, da ich noch nicht die Ausstattung habe, die für ein "Open Tent" notwendig ist). Ich höre jetzt schon die Fragen... wie hast du denn die Lampenhalterung gebaut... also hier eine kurze Anleitung :-D

Einen Buchenholzstab nehmen, ich hatte eine Länge von 70cm zur Verfügung. Man bohrt dann ca. 5 cm von den Enden ein Loch und schraubt ins Bohrloch einen Rundhaken ein, am geeignesten sind die ganz geschlossenen.
Um alles in einer Ebene hinzubekommen, habe ich den Stab in eine Heimwerker-Werkbank eingespannt. Denn jetzt kommt der nächste Schritt...  Da ich mit einem Dremel arbeite, habe ich nach dem Bohren den Trennscheibenaufsatz eingespannt und für meine 5 Lampen in regelmäßigen Abständen Kerben in den Stab geschnitten, damit die Lampen auch, wenn sie dann im Zelt hängen und einer das Kopf-einziehen vergisst, nicht an der Halterung durcheinanderpurzeln (Action-Fotos nach der Veranstaltung ;-) ) .
Ach ja ... ihr braucht ja noch 2 gleich lange Metallkettenstücke, 4 kleine Karabiener und ein bißchen Band, um dies um die Firststange zu binden.
Also weiter mit der Bastelanleitung. Kommen wir zu den nächsten Schritten...
Ihr zieht die Länge zwischen den beiden Schraubhaken von der Gesamtlänge eurer Firststange ab und plaziert dann die Markierungen z.B. mit einem Bleistift für die Kettenplazierungen auf der Firststange. Ich habe für die Lampenhalterung eine mittige Plazierung gewählt und dort die Bänder locker um die Firststange gebunden, sodass ich dort die beiden Ketten beim Aufbauen des Zeltes gleich einhängen kann. Die Stange mit den Lampen ist dann später ganz leicht, ohne auf eine Leiter klettern zu müssen, einhängbar.
Mein Ziel ist irgenwann, die einfachen Kutscherlampen gegen geeignete Rohhautlampen austauschen zu können.

Da ich meinen Dremel und die Werkbank schon einmal in Gebrauch hatte, habe ich gleich mit ein paar einfachen Naalbindingnadeln weitergewerkelt, die ich auch mit zum Markt nehmen werde.
Denn meine Freundin Alvara hat mich gebeten, eine Kiste mit handgefärbter Wolle , eine Auswahl ihrer Handspindeln und so ein bißchen, wie wir Nordlichter sagen, Tüddelkram aus ihrem Online-Shop mitzunehmen, da sie selbst am Veranstaltungstag verhindert ist.

So und dieses Wochenende wird die 2. Runde Vorbereitungen ein geläutet... Küchenkiste aufrüsten, alles zusammensuchen und anhand der Liste kontrollieren und auch noch eine Shoppingtour um die Vorräte für die Veranstaltung einzukaufen... aber davon nächste Woche mehr...

Ich bin wieder daa ;-)

Vielleicht fragen sich einige wo den meine Geschichten Erzählungen und Anektoden sind, die ich euch versprach...

Also im Hintergrund habe ich offline mit Stichworten an meinem Blog weitergeschrieben, aber war echt am so Intensiv-Werkeln, das zum Ausarbeiten der Blogposts keine Hand mehr frei war... aber viele von euch kennen das ja auch, man wünscht sich irgenwie ein bißchen Krakenarme um mehrere Sachen gleichzeitig machen zu können.
Also heute habe ich eine kleine Atempause vom Werkeln, Lagervorbereitungen und viele andere kleine Sachen,
sodass ich euch einmal einen Rundumschlag geben kann ^^... 

Ich werde versuche die einzelnen Sachen ein bißchen geordnet euch zu präsentieren ...

Auf geht's ^^